Ronald Kay wurde 1941 in Hamburg geboren. Er lebte und arbeite als Professor für Ästhetik und Literatur in Chile, wo er 1980 Pina Bausch kennenlernte, die sich zu dieser Zeit auf einer Gastspielreise in Lateinamerika befand. Kurz nach ihrem Kennenlernen verlegte Ronald Kay seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland, wo 1981 der gemeinsame Sohn Rolf Salomon geboren wurde.
Seit Ende der 1980er Jahre war Ronald beteiligt an der Herausgabe des umfangreichen Romanzyklus Die Geschichte der Empfindlichkeit von Hubert Fichte. Über viele Jahre arbeitete er auch intensiv mit der Fotografin und Witwe Fichtes, Leonore Mau, zusammen und veröffentlichte weitere Bücher u.a. über die Arbeit des Paares. Seine Arbeit in Chile ruhte während der Jahre in Deutschland nie, so dass Ronald Kay, unmittelbar nach dem Tod von Pina Bausch im Jahre 2009, entschied nach Chile zurückzukehren.
Anlässlich seines Todes, äußerte Roberto Farriol, der Direktor des Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile, "dass Ronald Kay einer der großen Intellektuellen der siebziger Jahre in Chile war und bedeutende Beiträge zur zeitgenössischen Kunstszene geleistet hat. Er war ein Pionier, der uns in die Arbeit von Wolf Vostell und in die zeitgenössische Lektüre der Werke von Walter Benjamin eingeführt hat. Sein Buch Del espacio de acá (1980) ist eines der schönsten und klarsten Bücher, das je über die Kunst in Chile geschrieben wurde. Es ist eine unausweichliche Referenz, die es uns erlaubt aus und in Lateinamerika zu denken."
Gemeinsam mit Salomon Bausch bildete Ronald Kay den Vorstand der Pina Bausch Foundation, dem er bis 2012 angehörte. Am 21. September 2017 verstarb Ronald Kay in Santiago de Chile.
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